Wir fördern alle Kinder . . .
Die Förderung von Familien ist keine Frage des finanziellen Betrags, sondern eine Frage der Gerechtigkeit
Darüber, dass man Familien mit Kindern fördern will, gab es große Einigkeit im Walldürner Gemeinderat. Über die Frage des "Wie?" wurde im Gemeinderat und zuvor im Ausschuss leidenschafltich diskutiert. Dennoch konnten mit großer Zustimmung aus allen Fraktionen weitere Beiträge für die Familienförderung in den Haushalt 2021 eingeplant werden - lediglich die AFD Walldürn verweigerte ihre Zustimmung.
Für die SPD Fraktion ist eines klar: Familienförderung darf keine Frage der finanziellen Beträge sein, sondern eine Frage der Gerechtigkeit und daher konnten wir dem Antrag der DCB auf ein "Baukindergeld" nicht zustimmen.
Der Antrag der DCB-Fraktion zur Familienförderung sah vor, dass "Familien mit Kindern durch einen Zuschuss bei der Erschaffung beziehungsweise dem Erwerb von eigengenutztem Wohnraum" mit einem Beitrag von 1.000,- EUR je Kind von der Gemeinde unterstützt werden.
Damit würden wir einen großen Teil der Familien und Kinder, die in Walldürn leben, aus dem Blick verlieren, ist sich die SPD-Fraktion einig. Dieser Antrag ist weder zielgerichet, noch wirksam und schon gar nicht gerecht.
1. auf Antrag der SPD-Fraktion sollen in Walldürn die wenigen verfügbaren kommunalen Bauplätze künftig nach klaren Kritierien und einem nachvollziehbaren Punktesystem vergeben werden. Hier sollen Familien mit Kindern eine besondere Berücksichtigung finden. Walldürn hat heute schon das Problem, dass wir nicht allen Bauwilligen ausreichend Flächen zur Verfügung stellen können. Unser Ziel muss es sein, ausreichend bezahlbaren Wohnraum in Walldürn und seinen Ortsteilen zu schaffen.
2. der Beitrag von 1.000,- EUR je Kind hat für die Entscheidung, ob eine Familie in Walldürn oder einer Nachbargemeinde baut, keine Bedeutung. Gemessen an den Kosten eines Hausbaus oder dem Erwerb einer Immobilie wäre selbst eine Förderung von 5.000,- EUR nur ein "Tropfen auf den heißen Stein". Entscheidend ist die Verfügbarkeit von bezahlbaren Bauplätzen oder Immoblien sowie die Familienfreundlichkeit der Gemeinde. Daher sehen wir es als sinnvoller an, das Geld für die Familienförderung in die familienfreundliche Gestaltung unserer Stadt zu investieren. Gepflegte Spielplätze, ausreichende Betreuungsmöglichkeiten in den Kindergärten, Modelle der Ganztagesbetreuung und moderne Schulen sind wesentliche Standortvorteile, die Walldürn und seine Ortsteile für junge Familien attraktiv machen.
3. Familienförderung darf nicht nur auf die Familien reduziert werden, die bauen oder Wohneigentum erwerben. In Walldürn leben viele Familien, die sich keine eigene Immobilie leisten können oder wollen. Der Antrag der DCB-Faktion hat den Großteil der Walldürner Familien aus den Augen verloren. Wir wollen für alle Familien da sein, daher werden wir uns dafür einsetzen, dass die finanziellen Mittel der Gemeinde auch allen zu Gute kommen. Alles andere wäre unsozial und ungerecht!
Die SPD-Fraktion hat sich im Gemeinderat gegen eine einseitge Familienförderung ausgesprochen und dafür gesorgt, dass im Haushalt 2021 eine höherer finanzieller Betrag für alle Familien zur Verfügung gestellt wird.
Die Mehrheitsentscheidung des Gemeinderates ist kein "Sieg durch Gefolgschaft aufgrund [von] Parteiräson", wie die DCB behauptet, sondern ein Sieg der Gerechtigkeit und Vernunft über eine Klientelpolitik.